Marquard Bohm (* 27. Juni 1941 in Hamburg; † 3. Februar 2006 in Wetter (Ruhr)) war ein deutscher Schauspieler. Marquard Bohm war der Sohn des Obersenatsrats Walter Bohm und der Studienrätin Hildegard Bohm, geb. Precht, sowie der jüngere Bruder des Schauspielers und Regisseurs Hark Bohm. Aufgewachsen auf Amrum, besuchte er das Christianeum in Hamburg, das Landschulheim am Solling sowie schließlich das Wilhelm-Gymnasium in Hamburg bis zur zwölften Klasse. In Detmold begann er eine Gärtnerlehre. Dann arbeitete er in verschiedenen Berufen, unter anderem im Hamburger Hafenkrankenhaus, als Transportarbeiter und zwei Jahre als Volontär bei den Geyer-Kopierwerken in Hamburg-Rahlstedt. Nebenher betätigte er sich als Statist und kam in Kontakt mit jungen Hamburger Filmemachern. 1966 übernahm er in dem 30-minütigen Spielfilm „Na und ..?“ die Hauptrolle als junger Arbeitsloser. Seine Tendenz zum lakonischen, lässigen Unterspielen brachte ihm den Ruf eines „deutschen Belmondo“ ein. Bohm wurde einer der bekanntesten Darsteller des ‚Jungen Deutschen Films‘. Durch seine Arbeit mit Rainer Werner Fassbinder in „Der amerikanische Soldat“ und in „Wildwechsel“ wurde er international bekannt. Er arbeitete auch mit seinem Bruder Hark Bohm wie auch Rudolf Thome, Wim Wenders und Helmut Herbst zusammen. Ab Mitte der 1970er Jahre wurde er ausschließlich in Nebenrollen eingesetzt. Von 1986 bis 2000 war er am Schauspielhaus Bochum unter den Intendanten Frank-Patrick Steckel und Leander Haußmann tätig. Dort war er auf skurrile Nebenrollen spezialisiert, so in Inszenierungen von Jürgen Kruse und Frank Castorf. Marquard Bohm starb nach längeren gesundheitlichen Problemen in Wetter (Ruhr) an Herzversagen. (Quelle: Seite „Marquard Bohm“. In: Wikipedia – Die freie Enzyklopädie.)